SPIEL DER SPIELE
  Österreichischer Spielepreis
 

SdS2009 SPIEL DER SPIELE 2009

siehe auch SPIELE HITs 2009

Pressekonferenz
(vlnr: Dr. Reiner Knizia (mit Legostein am Kopf), Dipl.Ing. Dagmar de Cassan (Wiener Spiele Akademie),
 Katherina Sutch (Lego), Dkfm. Ernst Aichinger (Wirtschaftskammer Österreich - Handel))


Das SPIEL DER SPIELE 2009 ist RAMSES PYRAMID von Reiner Knizia

Ramses Pyramid          Knizia

Kurt Schellenbauers Kurzbeschreibung (Soundfile)

Ramses Pyramid

Ein Laufspiel für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren von Dr. Reiner Knizia bei Lego Spiele

König Ramses hütet mit seinen Mumien wertvolle Schätze, die Spieler wollen mit Hilfe der Juwelen die Pyramide erklettern und König Ramses besiegen. Wer dran ist, betritt vom Eingang aus das Spielfeld und zieht um die erwürfelte Anzahl Bewegungsfelder weiter und darf auf dem erreichten Feld entweder das Juwel nehmen oder in den Tempel schauen und sich die Farbe des Juwels merken. Nach einer Runde um die Pyramide geht der Abenteurer auf den Stufen nach oben oder nach unten, dazu braucht er pro Stufe das farblich passende Juwel oder muss wissen, in welchem Tempel sich das Juwel befindet. Zusätzlich zur Bewegung verursacht der Würfel Drehen der Pyramide, Bewegung von Mumien oder Stehlen von Juwelen. Mumien schicken Abenteurer zurück zum Eingang. Mumien, die die Ebene der Bewegungsfelder erreichen, gehen aus dem Spiel. Wer von der letzten Stufe aus mit einem Mumienwurf Ramses erreicht, gewinnt.

Rede von Dipl.Ing. Dagmar de Cassan

Im Namen der Wiener Spiele Akademie darf ich Sie auch heuer wieder bei der Präsentation der Gewinner des Österreichischen Spielepreises „Spiel der Spiele“ herzlich willkommen heißen. Mein besonderer Dank an dieser Stelle geht an Herrn Dkfm. Aichinger und die Wirtschaftskammer, die uns nun bereits zum sechsten Mal diesen wunderbaren Raum als Rahmen für unsere Veranstaltung zur Verfügung stellt.

Für die Expertenkommission der Wiener Spiele Akademie geht wie immer um diese Jahreszeit eine Phase des intensiven Spielens und Spiele Testens zu Ende. Im heurigen Jahr hat uns das ganz besonders viel Spaß gemacht. Der Spielejahrgang 2009 ist aus unserer Sicht ein sehr erfreulicher und präsentiert sich voller Abwechslung, Innovation und Qualität.

Was bedeutet eigentlich Qualität bei Gesellschaftsspielen, wonach richtet sich also eine Empfehlung, wie sie die Wiener Spiele Akademie abgibt? Einerseits sind dies Faktoren, die das Spiel selbst betreffen. Also beispielsweise

* ein in jeder Hinsicht perfekt funktionierender Spielmechanismus, der alle Spieler gut einbindet und keine Langeweile aufkommen lässt;

* eine gut strukturierte und leicht verständliche Spielregel, die keine Fragen offen lässt;

* eine gute Harmonie zwischen Thema und Spielmechanismus, inklusive einer entsprechend attraktiven und zweckmäßigen Gestaltung des Spielmaterials.

Andererseits sind es Faktoren, die sich aus der Beziehung zwischen Spiel und Spielern ergeben. Damit meine ich zum Beispiel,

* dass sich ein Spiel gut an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert, sei es Unterhaltung, Interaktion, Lerneffekte und vieles mehr;

* dass es den Zeitgeist trifft und in die Lebenswelt der Menschen passt.

* und vor allem, dass es die Spieler – ob sie jetzt 6, 16 oder 60 Jahre alt sind – wirklich packt und ihnen ein besonderes Spielerlebnis verschafft.

Spiele, die diese Kriterien erfüllen, haben uns die Spieleverlage zuletzt in Hülle und Fülle geschenkt, die Auswahl war dementsprechend schwierig. Wie jedes Jahr repräsentieren die Spiele Hits ein bisschen die Trends des jeweiligen Spielejahrgangs. Daher möchte ich nun auf einige Trends, die uns aufgefallen sind, eingehen:

1. Mit ganz besonderer Kreativität und ebensolcher Liebe zum Detail widmen sich die Verlage der Entwicklung neuer Kinderspiele. Somit dürfen wir in diesem Jahr gleich vier Spielen den Titel „Spiele Hit für Kinder“ verleihen. Wir finden in diesen Spielen magnetische Spielpläne, Spiegel, entzückende Plüschfiguren und vieles mehr, was Kindern Spaß macht. Bewährtes wie Verstecken spielen oder Räuber und Gendarm wird völlig neu interpretiert. Und auch der Förderung des Sprechvermögens können Spiele dienen, wie das Spiel „Grimassimix“, das von vier österreichischen Logopädinnen entwickelt wurde, beweist.

2. Zwei Arten von Spielen, die jahrelang ein wenig im Schatten standen, finden wieder verstärkt Beachtung. Damit meine ich einerseits Solitärspiele, also Spiele, die man ohne Spielpartner spielt, wie unser Spiele Hit „Greenrock Village“. Und andererseits Kooperationsspiele, bei denen man nicht die Mitspieler besiegt, sondern gegen einen gemeinsamen, vom Spiel vorgegebenen Gegner die Oberhand behalten muss. Sehr gut gelungen ist dies bei unseren Spiele Hits „Pandemie“ und „Space Alert“.

3. Die internationale Spielautorenszene wird immer breiter. Dementsprechend finden Sie auf unserer Spiele Hit-Liste viele neue Namen, von denen auch in Zukunft eine Menge zu erwarten sein wird. Besonders bemerkens- und lobenswert finde ich in diesem Zusammenhang, dass sich renommierte Spielautoren nicht nur mit den „großen“ Strategiespielen, sondern immer häufiger mit Kinder- und Familienspielen beschäftigen und diesen ihren Qualitätsstempel aufdrücken.

Generell orten wir ein verstärktes Aufbrechen der Grenzen zwischen verschiedenen Spielformen. Ganz besonders deutlich wird das bei unserem Hauptpreisträger, dem Spiel der Spiele 2009, „Ramses Pyramid“. Bei diesem Spiel – und ähnlich auch bei neun weiteren einer neuen Spielereihe - kombiniert Lego den Reiz des kreativen Bauens mit dem Charme regelgeleiteter Brettspiele. Damit das Ganze perfekt funktioniert, holte man für Konzept und Entwicklung gleich einen der Besten der Spielebranche mit ins Boot: Spieleautor Dr. Reiner Knizia, der sich nun bereits zum vierten Mal über den Österreichischen Spielepreis freuen darf. 

„Ramses Pyramid“ beeindruckte uns ganz besonders, weil das klassische Lego-Feeling, das wir alle noch aus unserer Jugend kennen, erhalten bleibt. Und dennoch handelt es sich um ein echtes und noch dazu prima funktionierendes Brettspiel, das optisch wie regeltechnisch alle Ansprüche erfüllt. Innovativ ist dabei nicht nur der neuartige Würfel, mit dem gespielt wird, sondern das ganze Konzept. Beispielsweise die Anregung zur Erweiterung der Spielregeln durch die Spieler und die Einbindung der Lego-Website als Plattform zum Informationsaustausch der Fans. Wir meinen, dass das qualitätsvolle Engagement von Lego für die gesamte Brettspiel-Branche auf jeden Fall ein fantastischer Impuls ist.

Ich gratuliere Lego und Herrn Dr. Knizia herzlich zu diesem Erfolg. Bevor ich aber den Ehrenpreis übergeben darf, wollen wir uns die Präsentation aller Spiele Hits ansehen, die Kurt Schellenbauer in der bewährten Form für Sie zusammengestellt hat.

Dipl.Ing. Dagmar de Cassan 

Folder 2009 als PDF 75 dpi

Folder 2009 als PDF 150 dpi