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Österreichischer Spielepreis | ||
Kurt Schellenbauers Kurzbeschreibung (Soundfile) Ramses Pyramid Ein Laufspiel für 2 bis 4 Spieler ab 8 Jahren von Dr. Reiner Knizia bei Lego Spiele König Ramses hütet mit seinen Mumien wertvolle Schätze, die Spieler wollen mit Hilfe der Juwelen die Pyramide erklettern und König Ramses besiegen. Wer dran ist, betritt vom Eingang aus das Spielfeld und zieht um die erwürfelte Anzahl Bewegungsfelder weiter und darf auf dem erreichten Feld entweder das Juwel nehmen oder in den Tempel schauen und sich die Farbe des Juwels merken. Nach einer Runde um die Pyramide geht der Abenteurer auf den Stufen nach oben oder nach unten, dazu braucht er pro Stufe das farblich passende Juwel oder muss wissen, in welchem Tempel sich das Juwel befindet. Zusätzlich zur Bewegung verursacht der Würfel Drehen der Pyramide, Bewegung von Mumien oder Stehlen von Juwelen. Mumien schicken Abenteurer zurück zum Eingang. Mumien, die die Ebene der Bewegungsfelder erreichen, gehen aus dem Spiel. Wer von der letzten Stufe aus mit einem Mumienwurf Ramses erreicht, gewinnt.
Rede von Dipl.Ing. Dagmar de Cassan Für die
Expertenkommission der Wiener Spiele Akademie geht wie immer um diese
Jahreszeit eine Phase des intensiven Spielens und Spiele Testens zu
Ende. Im heurigen Jahr hat uns das ganz besonders viel Spaß gemacht. Der
Spielejahrgang 2009 ist aus unserer Sicht ein sehr erfreulicher und
präsentiert sich voller Abwechslung, Innovation und Qualität. Was bedeutet
eigentlich Qualität bei Gesellschaftsspielen, wonach richtet sich also
eine Empfehlung, wie sie die Wiener Spiele Akademie abgibt? Einerseits
sind dies Faktoren, die das Spiel selbst betreffen. Also beispielsweise
*
ein in jeder
Hinsicht perfekt funktionierender Spielmechanismus, der alle Spieler gut
einbindet und keine Langeweile aufkommen lässt;
*
eine gut
strukturierte und leicht verständliche Spielregel, die keine Fragen
offen lässt;
*
eine gute
Harmonie zwischen Thema und Spielmechanismus, inklusive einer
entsprechend attraktiven und zweckmäßigen Gestaltung des Spielmaterials. Andererseits sind
es Faktoren, die sich aus der Beziehung zwischen Spiel und Spielern
ergeben. Damit meine ich zum Beispiel,
*
dass sich ein
Spiel gut an den Bedürfnissen der Zielgruppe orientiert, sei es
Unterhaltung, Interaktion, Lerneffekte und vieles mehr;
*
dass es den
Zeitgeist trifft und in die Lebenswelt der Menschen passt.
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und vor allem,
dass es die Spieler – ob sie jetzt 6, 16 oder 60 Jahre alt sind –
wirklich packt und ihnen ein besonderes Spielerlebnis verschafft. Spiele, die diese
Kriterien erfüllen, haben uns die Spieleverlage zuletzt in Hülle und
Fülle geschenkt, die Auswahl war dementsprechend schwierig. Wie jedes
Jahr repräsentieren die Spiele Hits ein bisschen die Trends des
jeweiligen Spielejahrgangs. Daher möchte ich nun auf einige Trends, die
uns aufgefallen sind, eingehen:
1. Mit ganz
besonderer Kreativität und ebensolcher Liebe zum Detail widmen sich die
Verlage der Entwicklung neuer Kinderspiele. Somit dürfen wir in diesem
Jahr gleich vier Spielen den Titel „Spiele Hit für Kinder“ verleihen.
Wir finden in diesen Spielen magnetische Spielpläne, Spiegel,
entzückende Plüschfiguren und vieles mehr, was Kindern Spaß macht.
Bewährtes wie Verstecken spielen oder Räuber und Gendarm wird völlig neu
interpretiert. Und auch der Förderung des Sprechvermögens können Spiele
dienen, wie das Spiel „Grimassimix“, das von vier österreichischen
Logopädinnen entwickelt wurde, beweist.
2. Zwei Arten von
Spielen, die jahrelang ein wenig im Schatten standen, finden wieder
verstärkt Beachtung. Damit meine ich einerseits Solitärspiele, also
Spiele, die man ohne Spielpartner spielt, wie unser Spiele Hit „Greenrock
Village“. Und andererseits Kooperationsspiele, bei denen man nicht die
Mitspieler besiegt, sondern gegen einen gemeinsamen, vom Spiel
vorgegebenen Gegner die Oberhand behalten muss. Sehr gut gelungen ist
dies bei unseren Spiele Hits „Pandemie“ und „Space Alert“.
3. Die
internationale Spielautorenszene wird immer breiter. Dementsprechend
finden Sie auf unserer Spiele Hit-Liste viele neue Namen, von denen auch
in Zukunft eine Menge zu erwarten sein wird. Besonders bemerkens- und
lobenswert finde ich in diesem Zusammenhang, dass sich renommierte
Spielautoren nicht nur mit den „großen“ Strategiespielen, sondern immer
häufiger mit Kinder- und Familienspielen beschäftigen und diesen ihren
Qualitätsstempel aufdrücken. Generell orten wir ein verstärktes
Aufbrechen der Grenzen zwischen verschiedenen Spielformen. Ganz
besonders deutlich wird das bei unserem Hauptpreisträger, dem Spiel der
Spiele 2009, „Ramses Pyramid“. Bei diesem Spiel – und ähnlich auch bei
neun weiteren einer neuen Spielereihe - kombiniert Lego den Reiz des
kreativen Bauens mit dem Charme regelgeleiteter Brettspiele. Damit das
Ganze perfekt funktioniert, holte man für Konzept und Entwicklung gleich
einen der Besten der Spielebranche mit ins Boot: Spieleautor Dr. Reiner
Knizia, der sich nun bereits zum vierten Mal über den Österreichischen
Spielepreis freuen darf.
„Ramses
Pyramid“ beeindruckte uns ganz besonders, weil das klassische
Lego-Feeling, das wir alle noch aus unserer Jugend kennen, erhalten
bleibt. Und dennoch handelt es sich um ein echtes und noch dazu prima
funktionierendes Brettspiel, das optisch wie regeltechnisch alle
Ansprüche erfüllt. Innovativ ist dabei nicht nur der neuartige Würfel,
mit dem gespielt wird, sondern das ganze Konzept. Beispielsweise die
Anregung zur Erweiterung der Spielregeln durch die Spieler und die
Einbindung der Lego-Website als Plattform zum Informationsaustausch der
Fans. Wir meinen, dass das qualitätsvolle Engagement von Lego für die
gesamte Brettspiel-Branche auf jeden Fall ein fantastischer Impuls ist.
Ich gratuliere Lego und Herrn Dr. Knizia herzlich zu diesem Erfolg.
Bevor ich aber den Ehrenpreis übergeben darf, wollen wir uns die
Präsentation aller Spiele Hits ansehen, die Kurt Schellenbauer in der
bewährten Form für Sie zusammengestellt hat. Dipl.Ing. Dagmar de Cassan
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